„Born to Run: Bruce Springsteens Visionen von Amerika“ – neues Buch
Rechtzeitig zu seinem 60. Geburtstag erscheint ein lesenswertes Buch über Bruce Springsteen. „Bruce Springsteens Visionen von Amerika“ aus der Feder des Geschichtsprofessors Louis P. Masur erzählt die Geschichte von Springsteens Aufstieg zur grossen Rockikone. Ferner beleuchtet er den kulturellen Stellenwert des dritten Springsteen Albums „Born to Run“.
Das 288 Seiten starke Buch wurde von Yamin von Rauch ins Deutsche übersetzt und ist im Verlag Rogner & Bernhard bei Zweitausendeins erschienen.
Das Buch kann auch über Amazon.de bestellt werden.
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Kurzbeschreibung:
Eine Handvoll großer Alben gibt es, die mehr sind als nur eine Platte – ein Wendepunkt, Zeugnis des Lebensgefühls einer Generation, ein Stück Geschichte sogar. Bruce Springsteens drittes Werk Born to Run ist all das. Als es 1975 erschien, zeigten das Time-Magazine und Newsweek den damals 26-jährigen, fast unbekannten Springsteen gleichzeitig auf ihren Titelbildern. Bis heute hat sich an der überragenden musikalischen Qualität und an der erstaunlichen gesellschaftlichen Bedeutung dieses Albums nichts geändert. In den USA war Born to Run für mehr Menschen der Soundtrack zum Erwachsenwerden als irgendeine andere Platte. Der Geschichtsprofessor Louis P. Masur widmet sich neben der musikalischen Bedeutung vor allem der Frage nach dem kulturellen Stellenwert des Albums. Born to Run öffnet einen direkten Blick in die traumatischen Aspekte der siebziger Jahre, in die Zeit nach Watergate und Vietnam, und verkörpert gleichzeitig die Vision des amerikanischen Traums so exemplarisch wie kein anderes Album. BORN TO RUN beleuchtet Musikgeschichte aus einer größeren historischen Perspektive und erscheint zum 60. Geburtstag von Bruce Springsteen.Leseprobe:
Bruce lief die Zeit davon. Die Born to Run-Tour sollte am 20. Juli in Providence, Rhode Island, starten. Und das Album war immer noch nicht abgemischt. Am 19. Juli probte die Band in einem Raum über dem Record Plant-Studio, die Session dauerte von drei Uhr nachmittags bis zehn Uhr morgens. Es gibt ein Foto, das an jenem Morgen entstanden ist. „Das ist das Gruseligste, was ich je gesehen habe,“, sagte Bruce ein paar Monate später. „Sieh dir die Band an. Es sollte auf dem Plattencover sein. Es ist so grauenvoll. Du hast im Leben nicht solche Gesichter gesehen … wir waren seit vier Tagen da drin, und jede einzelne Minute lässt sich von den Gesichtern ablesen.“ Und es war immer noch nicht vorbei. Er ging zurück ins Holiday Inn, packte und seine Freundin fragte dasselbe, was sie seit Wochen gefragt hatte: „Ist es vorbei?“ „Ich sagte, nein, es ist nicht vorbei. Ich hätte heulen können. Ich wäre gestorben, wenn wir es nicht hingekriegt hätten. Wir kamen aus dem Studio und ich hätte jemanden umbringen können.“ Ende Juli war die Band in Washington. Lovine schickte Bruce die Muster und Bruce befand sie für unzulänglich. Einmal warf er die Probepressung in den Pool. Er war kurz davor, die ganze Platte hinzuschmeißen. Nach all der Mühe und unter dem immensen Erfolgsdruck hatte er Angst und fühlte sich wie gelähmt. Landau machte gerade Ferien in San Francisco, als er von Bruce´ Wutanfall hörte. Er sagte zu Springsteen am Telefon: „Hör mal, es muss dir nicht gefallen. Denkst du etwa, Chuck Berry sitzt den ganzen Tag rum und hört sich ‚Maybelline‘ an? Komm, es wird Zeit, die Platte rauszubringen.“